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Stadtsportbund Duisburg zieht Bilanz fürs Corona-Jahr 2021

DUISBURG (15.12.2021). Das Jahr 2021 hat der Stadtsportbund zukunftsweisend genutzt. „Wir hatten 2021 unseren 50-jährigen Geburtstag. Den haben wir ausfallen lassen müssen. Wir haben uns vor allem damit beschäftigt, wie wir den Beginn der nächsten 50 Jahre im Sinne des Sports in Duisburg und unserer Mitgliedsvereine gestalten werden“, sagte Joachim Goßow, Vorstandsmitglied des Dachverbands der 389 Duisburger Sportvereine, im Rahmen der traditionellen Bilanzpressekonferenz des Stadtsportbunds am Mittwoch.

Ohne Frage, die vergangenen Monate seien von der Pandemie geprägt gewesen. Der SSB habe erneut viele seiner geplanten Veranstaltungen absagen müssen. Zuletzt traf es die 42. Duisburger Sportschau, die auf den 29. April vertagt werden musste. Joachim Goßow erklärte weiter: „Zugleich waren wir sehr aktiv, um den Sport in Duisburg für die Zeit nach der Pandemie vorzubereiten. Darüber hinaus waren wir nicht allein mit Corona und seinen Nachwirkungen beschäftigt. Wir haben uns auch in vielen weiteren Bereichen fit für das kommende Jahr und die kommenden Jahre gemacht.“

Gemeinsam mit seinen Vorstandsmitgliedern Susanne Hering und Karl-Heinz Dinter sowie der Geschäftsführung mit Uwe Busch und Christoph Gehrt-Butry konnte Joachim Goßow auf eine Reihe von Projekten und Initiativen, die über den Tag hinauswirken, verweisen:

  • Zum 1. Januar 2022 tritt der mit der Stadt vereinbarte neue Pakt für den Sport in Kraft. Bereits im Vorfeld wurde in Kooperation mit DuisburgSport die „Anpassung der Bezuschussung von Platzanlagen“ vorgenommen. Die entsprechenden Vereine bekommen ab 2022 höhere Zuschüsse. Zudem erarbeitete man zusammen die neuen Sportförderrichtlinien. Durch den Pakt für den Sport erhalten die Vereine ab dem neuen Jahr erhöhte Fördermittel in Höhe von ca. 400.000
  • Insgesamt 6,9 Millionen Euro verteilt der SSB über das Landesprogramm „Moderne Sportstätte 2022“. Bislang haben 41 Vereine 6,6 Millionen abgerufen. Für das neue Programm „Moderne Sportstätte 2.0“ hat das Land weitere 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Konzept für die Förderung von Outdoor-Sportmöglichkeiten wird gerade vorbereitet.
  • Intern hat der SSB-Vorstand zusammen mit der Geschäftsführung die geplante Satzungsänderung auf den Weg gebracht. Bei der Mitgliederversammlung am 31. März 2022 können die Vereine über die Neuausrichtung abstimmen. Auf der Tagesordnung steht dann auch die Neuwahl des SSB-Vorstands.
  • Inzwischen liegt ebenfalls die Baugenehmigung für das Generationenhaus in Wanheim vor. Die Umbauarbeiten an dem ehemaligen Vereinsheim des Wanheimer Kanu-Clubs (WKC) können im nächsten Jahr beginnen.
  • Bereits im Sommer hat der SSB eine Postcorona-Kampagne unter dem Titel „DU (b)ist dabei – der Sport im Verein ist zurück“ gestartet. Die Fördermittel in Höhe von 30.000 Euro sind inzwischen fast komplett ausgeschöpft.

 

 

Neuanfang planen

Uwe Busch erklärte im Rahmen des Bilanzgesprächs am Mittwoch. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Gerade deshalb ist es notwendig, den wirklichen Neunanfang vorzubereiten.“ Die Statistik zeige einen deutlichen Rückgang bei den Vereinsmitgliedschaften um 5.556 Frauen und Männer. Duisburg hat 25 Vereine weniger. Erstmals seit zehn Jahren sind weniger als 400 Klubs im SSB organisiert. Nicht alles muss dabei mit der Pandemie erklärt werden.

Mehr als 2.500 Mitgliedschaften gingen verloren, weil zwei Golfklubs inzwischen nicht mehr als Vereine, sondern als Unternehmen gezählt werden.

Die geringere Zahl der Vereine sieht der SSB-Vorstand ebenfalls nicht als besorgniserregend an. „Wir haben durch die Pandemie eine Reihe von Betriebssportgemeinschaften verloren. Die Aktiven dort konnten nicht mehr trainieren. Deshalb haben sich die Vereine aufgelöst. Zugleich setzen wir verstärkt darauf, dass sich Vereine zusammenschließen“, sagt Susanne Hering und verweist dabei auf die ebenfalls im kommenden Jahr anstehende Fusion von TuSpo Huckingen und dem VfL Duisburg Süd.

Zugleich macht Susanne Hering deutlich: „Gerade im Jugendbereich ist es zu Einbrüchen durch die Trainingspausen während der Pandemie gekommen. Das tut besonders weh, weil wir gerade Kinder und Jugendliche ermutigen wollen, Sport im Verein zu leben und zu erleben. Wir haben deshalb vor einigen Jahren begonnen, die Sportgutscheine an Kinder herauszugeben. Doch was nützen die Gutscheine, wenn es kein regelmäßiges und verlässliches Training geben kann?“

Der Ausblick aufs kommende Jahr fällt trotzdem optimistisch aus: „Wir gehen davon aus, dass ab dem Frühjahr wieder viel mehr möglich sein wird. Entsprechend haben wir auch unsere Veranstaltungsplanung aufgesetzt: Wir holen die Sportschau am 29. April nach. Wir wollen den Rhein-Ruhr-Marathon am 12. Juni wieder auf die Straße bringen. Termine für Duisburg bewegt sich oder den Lichterlauf haben wir ebenfalls bereits festgelegt“, so Uwe Busch.

Zudem habe der SSB während der Pandemie neue Formate entwickelt, die man auch in der Zeit nach Corona fortsetzen werden. Christoph-Gehrt, stellv. Geschäftsführer, bemerkte dazu: „Unser Online-Programm ‚beweg.dich@home‘ war ein echter Blockbuster. Den Tag der offenen Sportstätte lassen wir im nächsten Jahr in Serie gehen. Zum Programm des Rhein-Ruhr-Marathons gehört in Zukunft ebenfalls der virtuelle Zehn-Kilometer-Lauf. Die App ermöglicht von überall in der Welt in Duisburg am Start zu sein. Zudem planen wir programmatisch verstärkt Schwimmlernkurse um Defizite aus der Coronazeit aufzuholen und als neues Projekt eine Sporttestung im 2.Schuljahr, um zum einen Talente frühzeitig zu entdecken, aber auch auf der anderen Seite sportmotorische Defizite zu erkennen.

In der Summe: „2021 war kein einfaches Jahr. Und doch war es ein gutes Jahr für den Duisburger Sport. Vieles, was wir jetzt gesät haben, werden wir ab dem kommenden Jahr ernten“, so Joachim Goßow und weiter: „Wenn wir im April unser Jubiläum nachfeiern, dann können wir auf Erfolge in der Vergangenheit zurückschauen. Wir können gleichzeitig mit großer Vorfreude in die Zukunft blicken.“

 

Auf dem Foto sehen Sie von links nach rechts: Uwe Busch, Joachim Goßow, Susanne Hering, Stefan Marx und Christoph Gehrt-Butry.

 

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