12 18 SSB Duisburg

v.l.n.r.: Peter Serfort, Christoph Gehrt-Butry, Karl-Heinz Dinter, Sandra Niedzwiedz, Joachim Gossow und Uwe Busch aus dem Vorstand des Stadtsportbundes sowie Stefan Marx vom SportBildungswerk

DUISBURG (18.12.2025). Vereinssport liegt (wieder) im Trend. Knapp 100.000 Duisburgerinnen und Duisburger sind zum Jahresende 2025 Mitglied in einem Sportklub – 1.534 mehr als im Vorjahr. Diese Zahlen nannte der Stadtsportbund Duisburg am Donnerstag im Rahmen seiner Bilanzpresskonferenz im Restaurant des Amateur-Schwimmclubs Duisburg.

Die genaue Zahl der Menschen in Duisburg, die einem Sportverein angehören, beträgt 99.705. Mehr waren es nie in den vergangenen zwölf Jahren. Inzwischen ist fast jeder Fünfte in Duisburg Mitglied in einem Sportklub.

„Die Pandemie-Delle mit einem Tiefstand von knapp 92.000 Mitgliedern im SSB Duisburg ist längst ausgebeult“, sagte Uwe Busch, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Stadtsportbunds. Die Entwicklung überrasche nicht: Bundesweit habe der Vereinssport an Attraktivität gewonnen.

Mehr Sporttreibende – weniger Vereine

Die Zahl der Vereine in Duisburg ging dagegen weiter zurück. 369 Klubs bieten insgesamt etwa 70 Sportarten mit knapp 100 Disziplinen an. Das sind sieben Vereine weniger als im Vorjahr. Der Trend zu Fusionen und zum Zusammenschluss kleiner Klubs setze sich fort, so Uwe Busch. Das liege auch an den wachsenden Anforderungen, denen sich ehrenamtliche Vorstände inzwischen gegenübersähen, ergänzte Joachim Gossow, Vorsitzender des SSB Duisburg.

Was die Duisburgerinnen und Duisburger betrifft, die der SSB direkt im vergangenen Jahr bewegt hat, lieferte das Pressegespräch ebenfalls eine beeindruckende Zahl: Über 40.000 Menschen nahmen an den Veranstaltungen, Kursen und Initiativen teil. Nicht mitgerechnet sind dabei die Teilnehmenden an „Duisburg bewegt sich“, dem Mitmach-Samstag in der Innenstadt, und der Duisburger Radwanderung.

Vorstandsmitglied Karl-Heinz Dinter verwies besonders darauf, dass mehr als 1.000 Kinder mithilfe des SSB im nun zu Ende gehenden Jahr das Schwimmen lernten. Über 5.000 Mädchen und Jungen nahmen an den sportmotorischen Testungen der Klasse 2 teil. Der 42. Rhein-Ruhr-Marathon mit etwas weniger als 8.000 Meldungen verzeichnete ebenfalls ein Rekordergebnis. Joachim Gossow sagte: „Nicht nur Vereinssport, sondern generell sportlich aktiv zu sein, liegt im Trend.“ Dieser Entwicklung gelte es im neuen Jahr weiter gerecht zu werden.

Fortschreibung des Pakts für den Sport ab 2027
Unter die Überschrift „vorausschauender Rückblick“ fallen ebenfalls die Gespräche über eine Fortsetzung des Pakts für den Sport ab 2027. Joachim Gossow sagte: „Wir haben in diesem Jahr große Fortschritte gemacht und sind bereits sehr weit. Unter anderem haben wir der Politik unsere Vorstellungen vorgelegt, darunter zwei Millionen Euro mehr für den Vereinssport.“ Die verbindlichen Absprachen unterschriftsreif auszuverhandeln sei nun eine Aufgabe für 2026.

Bei der Förderung der Sportinfrastruktur können die Vereine ebenfalls auf finanzielle Hilfe hoffen. Das Land hat im Rahmen des NRW-Plans insgesamt 600 Millionen Euro für Investitionen in die Sportlandschaft zugesagt. Hinzu komme der Anteil an der Sportmilliarde, die die Bundesregierung für ganz Deutschland in den Haushalt eingestellt habe. Christoph Gehrt-Butry beschrieb die Erwartungen: „Wir setzen uns dafür ein, dass die Mittel für Duisburg über uns an die Vereine vergeben werden. Wir haben diese Aufgabe bereits beim Programm ‚Neue Sportstätten NRW‘ übernommen und damit gute Erfahrungen gemacht.“

Der SSB-Geschäftsführer Uwe Busch fasste den zurückblickenden Ausblick so zusammen: „Dass immer mehr Menschen, darunter auch viele Kinder, den Sport für sich als Freizeitaktivität entdecken, ist eine sehr positive Entwicklung. Die Aufgabe wird sein, dass sie ihrem Interesse dann auch auf Sportplätzen und in Sporthallen nachkommen können, die auf der Höhe der Zeit sind. Wir arbeiten mit allen Partnern wie der Sportverwaltung, den Wirtschaftsbetrieben und der Politik an einem Fitnessprogramm für unsere Sportstätten.“

Geschäftsführungswechsel im Januar
Mit der Ausrichtung auf 2026 sagte der Vorsitzende über die Bilanz des nun ablaufenden Jahres: „Es wird ein Blick zurück nach vorn. Vieles, was in den vergangenen Monaten von Bedeutung war, hat unmittelbare Auswirkungen auf die Zukunft des Sports in Duisburg und der Sportstadt Duisburg.“

Als erstes Beispiel kommt dabei die kommissarische Neubesetzung einer Vorstandsposition in Betracht, die Sandra Niedzwiedz seit dem Sommer innehat. Das neue Vorstandsmitglied, das zuvor im Beirat des SSB tätig war, beschrieb ihr Engagement so: „Ich freue mich darauf, noch intensiver dabei zu sein und meine Kontakte und meine guten Verbindungen zu vielen Vereinen in die Arbeit einbringen zu können.“

Zudem kommt es zu einer Neubesetzung der Geschäftsführung ab Januar 2026. Peter Serfort (40) und Christoph Gehrt-Butry werden dann gemeinsam als hauptamtliche Vorstandsmitglieder Verantwortung übernehmen. Uwe Busch scheidet nach 36 Jahren an der Spitze aus. Joachim Gossow: „Bevor ich über die Neubesetzung spreche, möchte ich zunächst Uwe Busch für seine herausragende und über Duisburg hinaus geschätzte Arbeit danken.“ Einen Nachfolger zu finden, der diese Erfolgsgeschichte weiterschreibe, sei eine eigene Herausforderung gewesen.

„Die Latte liegt sehr hoch. Wir haben deshalb bereits seit Januar intensiv an einer passenden Lösung gearbeitet. Peter Serfort, der bereits seit 2014 für uns tätig ist, hat sich in dem Bewerbungsverfahren durchgesetzt“, so der SSB-Vorsitzende. Zusammen mit Christoph Gehrt-Butry, der seit mehr als drei Jahrzehnten für den SSB tätig ist, bilde der der gelernte Sport- und Fitnesskaufmann sowie Gesundheitsmanager ein perfektes Duo. „Wir verbinden Jüngere und Ältere, Erfahrung und neue Ideen. Wir sind für die Aufgaben der Zukunft gut aufgestellt.“, so das einhellige Votum des ehrenamtlichen Vorstands.

Peter Serfort nannte als ein Beispiel, dass der SSB die Digitalisierung weiter vorantreiben werde und sich darüber hinaus offensiver in den sozialen Netzwerken präsentieren wolle. In einer sich wandelnden Medienwelt sei es von Bedeutung, dass der SSB mit seinen Angeboten und Möglichkeiten sichtbar bleibe.

Christoph Gehrt-Butry nannte die Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt als ein Thema, das Anforderungen an die Vereine stellen werde: „Es werden in naher Zukunft Schutzkonzepte verlangt. Viele Vereine arbeiten bereits mit unserer Unterstützung daran.“ Zu Beginn des Jahres wurde der SSB in das „Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter & interpersoneller Gewalt im Sport“ aufgenommen und hat sich für diese Beratungsaufgabe auch personell verstärkt.

Die Jahresbilanz im Detail finden sie hier